Was ist los im Schwanenteich?

 

Viele Unternehmungen der NAJU Flensburg führten in die Marienhölzung und dort natürlich zum Schwanenteich. Schnell waren die Stockenten entdeckt, dann auch eine brütende Graugans auf der Teichinsel, seltener schließlich ein Graureiher und ein Kormoran. Nur Schwäne haben wir hier nie gesehen! Spannend wurde es immer im März: Wir warteten auf die einwandernden Amphibien, die dort ihr Laichgeschäft erledigen. Gut zu beobachten waren immer die Erdkröten und Moorfrösche. Doch Jahr für Jahr entstand der Eindruck, dass es weniger wurden. Es kam der Verdacht auf, dass für den Rückgang der Amphibien die immer zahlreicher beobachtbaren Goldfische verantwortlich sind. Uns erreichte schließlich die Information, dass diese Fische hier mit Sicherheit ausgesetzt wurden, sehr gefräßig sind und den heimischen Arten schwer zu schaffen machen. Während der hier zu beobachtende Eisvogel auch gerne Kaulquappen an seine Jungen verfüttert, ist er allerdings ein Teil des biologischen Gleichgewichts im Teich. Man könnte sagen, dass er dazu gehört und nie den Bestand der Amphibien gefährden würde. Da sind Goldfische ganz anders geartet: Sie fressen so viel und solange, bis es eben auch keine Kaulquappen mehr gibt. Das biologische Gleichgewicht gerät aus den Fugen zu Ungunsten der heimischen Arten. So viel hatten wir nun gelernt. Aber eigentlich sollten das alle wissen, die sich an der Vielfalt der Arten im Teich erfreuen wollen! Also entstand die Idee: Wir machen eine Informationstafel. In der Vorbereitung kamen die Libellen noch hinzu, deren Larven ebenfalls Wasserbewohner sind und auch von Goldfischen verspeist werden, also noch einmal ein Grund mehr den Goldfischen den Kampf anzusagen! Wir sammelten Bilder zum Teich, schrieben Texte und alles mündete in das Ergebnis, das man seit wenigen Wochen am Teich vorfinden kann. Auch ist auf dem Schild zu lesen, wer alles mitgewirkt hat und wer für die entstandenen Kosten aufgekommen ist! Das war eine mühsame Aktion, hat aber geklappt!

 

Jetzt freuen wir uns darauf  diese Tafel der Öffentlichkeit vorzustellen. Das soll stattfinden am Donnerstag, den 10. Juni 2021 um 16.00 Uhr! Fühlt euch eingeladen!

 

Hans-Peter Fokuhl

 

 

 

Arbeit der NAJU-Gruppe Flensburg bis auf Weiteres eingestellt

 

Die NAJU-Gruppe Flensburg richtet sich an Kinder und Jugendliche ab dem Alter von 10  Jahren.

 

Sie untersteht der NABU-Ortsgruppe Flensburg. Sie trifft sich einmal monatlich samstags für mehrere Stunden an verschiedenen Orten. Liegen diese außerhalb des Stadtgebietes werden Fahrgemeinschaften gebildet. Es bedarf keiner Mitgliedschaft im NABU, um an der Gruppe teilzunehmen. Bei fortlaufendem Interesse ist diese allerdings erwünscht.

 

Mit der regelmäßigen Teilnahme an den Treffen sollen Erlebnisse, Erfahrungen und Kenntnisse gewonnen werden, die zu einem achtsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Lebenswelt führen.

 

Einmal jährlich sind Unternehmungen mit Übernachtung geplant.

 

 

 

Kontakt: Hans-Peter Fokuhl, Tel: 0461 900 199 83, Mail: bhpfokuhl@web.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kröten in Gefahr

 

Junge Naturschützer helfen beim Artenschutz.

 

Flensburg Ein Krötenzaun rettet Erdkröten, Moor- und Grasfrösche davor, sich in gefährliche Gegenden zu verirren. Und am Rande des Naturschutzgebiets Twedter Feld lauern Gefahren auf diese Tiere. In einer Baustelle können sie zum Beispiel in Kellerlöcher fallen und dort verenden. Deshalb muss die Baufirma neben dem Bauzaun auch einen Krötenzaun bauen.

 

Alexia, Mia und Luca (Foto oben, von links) von der Naturschutzjugend (Naju) des Naturschutzbundes Nabu helfen, die Tiere und Pflanzen im Twedter Feld zu schützen. Jeden Donnerstag trifft sich die Naju an verschiedenen Orten in Flensburg. Insgesamt sind gerade sechs Kinder von acht bis zwölf Jahren in der Gruppe. „Es dürfen aber gern noch mehr dazu kommen“, sagt Hans-Peter Fokuhl (im Foto rechts), der die Gruppe leitet.

 

Bei ihrem letzten Treffen im Twedter Feld fiel Mia, Luca und Alexia etwas auf: Am Krötenzaun fehlen die Eimer. Die sind dafür da, dass die Amphibien an diesem Zaun gesammelt und in ihre feuchten Wohngebiete, die Teiche, zurückgetragen werden können. Und dann sieht Mia auch noch ein Loch am unteren Rand des Zauns. „Da schlüpfen die Kröten und Frösche einfach so durch, und landen auf der Baustelle“, weiß die Zehnjährige. Was sollen die jungen Naturschützer tun? Luca (12) hat eine Idee: „Wir schreiben einen Brief an Herrn Fritzsche von der Unteren Naturschutzbehörde.“ Dort waren die Najus neulich zu Besuch. Von Oliver Fritzsche haben sie erfahren, worum sich diese Behörde in Flensburg kümmert – zum Beispiel darum, dass an Baustellen auf den Naturschutz geachtet wird.

 

Die Najus machen Fotos von dem Zaun und schreiben:

 

Hans-Peter Fokuhl gibt das Schreiben mit den Fotos bei der Behörde ab. „Da hat die Naju gut hingeguckt“, lobt Oliver Fritzsche. „Der Krötenzaun muss unbedingt überall Bodenkontakt haben. Und ohne die Eimer nützt er gar nichts.“ Er scannt gleich die Fotos ein und schreibt an den Bauunternehmer, dass der Krötenzaun mangelhaft ist, und: „Um sofortige Abstellung in dieser Woche wird gebeten.“ Der Bauunternehmer antwortet schnell, dass er sich darum kümmert, dass der Krötenzaun seinen Zweck erfüllt.

 

Da sind die Najus schon weitergezogen in die Marienhölzung – und sie entdecken den nächsten Skandal: Im Schwanenteich hat jemand seine Goldfische ausgesetzt. Die gehören da nicht hin, denn sie vermehren sich und verdrängen einheimische Arten. Das muss Herr Fritzsche erfahren! Für die Najus gibt es anscheinend noch viel zu tun. Ina Reinhart

 

> Wer mitmachen will bei der Naju in Flensburg, wendet sich an Hans-Peter Fokuhl. Informationen und Kontakt findet ihr online unter www.nabu-flensburg.de/naju.

 

Infos über weitere Aktivitäten des Nabu unter www.schleswig-holstein.nabu.de.

 

Flensburger Tageblatt vom 30.4.2018 Seite 28

Mit freundlicher Genehmigung des Flensburger Tageblattes

 


Zimmer im sanierten Altbau frei

 

Naturschutzjugend und Kirchengemeinde St. Nikolai wollen den Turmfalken zurückholen

 

 

Imposanter Ausblick: Martje (10) begutachtet die Falkennisthilfe im Kirchturm von St. Nikolai, im Hintergrund die AVS.Dewanger

 

 

Nachwuchs: Junge Dohlen haben sich am Kirchturm bereits eingenistet.

 

Gunnar DommaschFlensburg Viele Stufen führen in den Turm von St. Nikolai. Sehr viele. Steil geht es hinauf. Steinstufen, Holztreppen, zum Teil in bedrückender Enge. Doch der Aufstieg lohnt. Denn in 60 Meter Höhe entdeckt man eine kleine Höhle im Mauerwerk, in der ein selten gewordener Vogel heimisch werden soll.

 

Wohnraum ist knapp in Flensburg. Dem Vernehmen nach gilt das nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Turmfalken. Einst hatte er hoch oben in der Kirche am Südermarkt sein Domizil. Ein Gerücht besagt, der Kunstflieger sei irgendwann nach Adelby ausgewandert. Mehr Natur, Ruhe und ein besseres Jagdrevier waren offenbar schlagende Argumente, um einen Umzug in Erwägung zu ziehen.

 

Pastor Marcus Friedrich will den Falken nun wieder zurückholen. „Zu einer Offenen Kirche“, so findet er, „gehören auch bedrohte Arten.“ Auch die Dohle – gleichwohl nicht der beliebteste aller Vögel – zählt dazu; sie steht auf der Roten Liste und soll ebenfalls einfließen in das Projekt „Artenfreundlicher Kirchturm“. Die ersten Jungvögel sind schon geschlüpft, sperren hungrig ihre Schnäbel auf.

 

„Auch die städtischen Räume“, ist der Pastor überzeugt, „müssen wir inzwischen als Biotope, als Schutzräume verstehen.“ Er verweist auf Fledermäuse, die einst im Kirchturm munter herumflatterten. Mangels Insekten ist das schon Vergangenheit. Auch der scheue Mauersegler wäre am Turm des Gotteshauses ein wieder gern gesehener Gast.

 

Friedrich nahm Anfang des Jahres Kontakt auf mit Hans-Peter Fokuhl, dem ehemaligen Leiter der (nomen est omen) Falkenberschule und aktuell in Diensten des Nabu für die pädagogische Arbeit zuständig. Der 67-Jährige betreut die Jugendgruppe (Naju) der Organisation, die sich derzeit im Aufbau befindet. „Ich finde es vorbildlich, wie sehr sein Herz immer noch für junge Menschen und deren Bildung brennt“, würdigt Pastor Friedrich den Einsatz des Pensionärs.

 

Die Naju-Kinder waren es schließlich, die den Vorschlag machten, einen Hohlraum hinter einem ehemaligen Rundfenster des mit bis zur Spitze 90 Meter höchsten Kirchturms der Stadt auszubauen, um den Falken wieder anzusiedeln. Er musste deutlich höher liegen als die Nester der Dohlen, um Streitigkeiten zwischen den Mietern zu vermeiden. Sie schafften die Nisthilfe heran, Küster Jochen Cordsen besorgte den Rest, dichtete die Höhle nach hinten mit einer Klappe ab und konstruierte sogar eine Startrampe, die von flügge gewordenen Jungfalken gern genutzt wird.

 

„Nun warten wir nur noch darauf, dass ein Falkenpärchen vorbeikommt, dem es hier gefällt“, hofft die zehnjährige Mia. Erstaunt war sie besonders darüber, dass die Jungen der Dohlen schon so groß geworden sind, während William (12) sich zunächst darüber wunderte, dass Vögel sich sogar in einer Kirche niederlassen. „Aber wenn man darüber nachdenkt, ist ja klar, dass hier die Höhe entscheidend ist, wo sich die Vögel sicher fühlen.“

 

Allen ist bewusst, dass es rund um den Südermarkt ein erhebliches Störungspotenzial gibt. Doch sie hoffen jetzt täglich auf den Anflug der ersten Mieter für die Einzimmer-Wohnung in frisch sanierter Altbausubstanz.

 

 

 

 

 

Flensburger Tageblatt vom 15.6.2018

 Mit freundlicher Genehmigung des Flensburger Tageblattes